Rassismus im Film

Wie äußert sich Rassismus in Filmen und in der Filmgeschichte? Was ist „Blackfacing“ und welche Rolle spielten Darsteller aus den ehemaligen deutschen Kolonien in Filmen der Weimarer Republik? In unserer 42. Episode wollen wir das Thema Rassismus im Film aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Dazu haben wir uns tolle Gäste eingeladen.

„Mo und die Arier“

Mo Asumang ist Regisseurin, Moderatorin und Schauspielerin. In ihrem Dokumentarfilm Die Arier trifft sie führende Rassisten und Neonazis und unterhält sich mit ihnen. Wir sprechen mit ihr über ihre Beweggründe, auf diese Menschen zuzugehen, und über ihre Eindrücke aus den Gesprächen. Außerdem schätzt sie den derzeitigen Stand ein, was Rassismus in aktuellen Filmen angeht.

Ich habe auch als Schauspielerin viele Anfragen bekommen, in denen gefragt wurde, ob ich eine Prostituierte oder eine Putzfrau spielen könne. Das hat sich in den letzten Jahren schon ein bisschen geändert aber es ist immer noch nicht wirklich cool.

Mo Asumang

Mo hat das Triptychon mit dem Titel „help me“ (chapter 01) zur Ausstellung RASSISMUS – die Erfindung von Menschenrassen im Deutschen Hygienemuseum in Dresden beigesteuert. Außerdem hat sie vor kurzem ihr Buch „Mo und die Arier“ herausgebracht, in dem sie von ihren Gesprächen mit den Rassisten erzählt.

Afrodeutsche im Kino der 20er Jahre

Denkt man an die „großen Kinofilme“ der 20er Jahre, dann schießen einem vor allem Titel, wie Metropolis oder Nosferatuin den Kopf. Filme, die auch heute immer wieder Analyseobjekte der Filmwissenschaft sind. Dabei werden die großen Pop-Kulturellen Film-Hits von damals aber oft nicht mehr betrachtet. Ein sehr beliebtes Genre, waren die „exotischen Abenteuerfilme„, in denen auch afrodeutsche Darstellerinnen und Darsteller aus den ehemaligen deutschen Kolonien als Statisten zu sehen waren. Wir werfen den Blick auf die Filmgeschichte, zusammen mit Filmwissenschaftler Tobias Nagl.

Im Vordergrund stand Unterhaltung und Rassismus war in dieser Zeit ein ganz selbstverständlicher Teil der Unterhaltung.

Tobias Nagl

Professor Nagl erzählt uns über einen Teil der deutschen Filmgeschichte, von dem wir noch nie etwas gehört haben und der bisher – auch in der Wissenschaft – wenig beachtet wurde.

„Black Panther“ in Namibia

Der Marvel-Film Black Panther ist der Kinofilm, der bisher das zweithöchste Einspielergebnis im Jahr 2018 an den Kinokassen erzielt hat. Besonders in einigen afrikanischen Ländern wurde der Film gefeiert.

Der Film war in den ersten Wochen non-stop ausverkauft und man muss dazu sagen, dass Namibia im ganzen Land nur vier Kinos hat und es im Normalfall nicht so ist, dass diese Kinos in irgendeiner Weise ausverkauft sind.

Jasko Rust

Warum das so war, besprechen wir mit dem Radio-Journalisten Jasko Rust, der in Namibia beim deutschsprachigen Radio arbeitet.

Danke!

Damit wir diese Folge produzieren konnten, war die Hilfe von vielen Menschen unglaublich wichtig. Wir danken Clemens Weichard für seine Interpretation unseres Filmvorführers Thorsten Schlotzkowski, Bony Stoev für die Jingle-Melodie und unseren Gästen Mo Asumang, Jasko Rust und Tobias Nagl. Außerdem danken wir den Podcasterinnen Mareike von FilmgedankenAnne von Klassiker-Faible sowie allen, die über die sozialen Netzwerken mit uns Kontakt aufgenommen und über das Thema gesprochen haben. Ein ganz besonderer Dank geht an das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden für die Unterstützung bei unserer Suche nach Gästen und auf der Suche nach O-Tönen aus der Ausstellung.

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