Memes sind für Filme weit mehr als nur lustige Bilder

Memes sind so allgegenwärtig, dass wir sie kaum mehr als etwas Besonderes wahrnehmen. Sie pflastern Chatverläufe, Social-Media-Kanäle und schenken uns einen schnellen Lacher oder einen passenden Gesichtsausdruck. Von der ursprünglichen Konzeption des Begriffes, geprägt durch den Biologen Richard Dawkins, haben Memes einen langen Weg hinter sich und stehen heute synonym für das Internet selbst. Ihre Kraft Wirkmacht kommt nicht zuletzt aus Filmen und Serien, die oft den Ursprung des Memes darstellen. Sie allein auf ein lustiges Emoticon zu reduzieren, wäre aber falsch. Denn wenn uns Gandalf mit den Spruch „You Shall Not Pass“ zurechtweist und Adam Driver eine Wand boxt, dann verrät das viel darüber, wie wir mit dem Medium interagieren.

Nicht jeder Film hat Meme-Potenzial

Dass langjährige Filmreihen, wie Herr der Ringe und Harry Potter, zahlreiche Memes hervorgebracht haben, ist nicht weiter verwunderlich. Schaut man sich die betreffenden Werke doch immer wieder an. Automatisch ergeben sich dadurch Witze, die man nur versteht, wenn man das Filmuniversum kennt. Memes sind spezielle Insider-Gags, die jede*r ohne viel Aufwand nachvollziehen kann. Damit können sie ein Ausgangspunkt für eine neue Filmleidenschaft sein. Doch wieso manche Filme oder Personen für besonders viele Memes verantwortlich sind, ist nicht immer sofort ersichtlich. Außer natürlich bei Nicolas Cage.

So besprechen wir im Podcast den seltsamen Fall, dass der derzeit erfolgreichste Film aller Zeiten, Avatar – Aufbruch nach Pandora, kein einiges bekannteres Meme hervorgebracht hat, obwohl wahrscheinlich jede*r Filminteressierte den Science-Fiktion-Streifen gesehen hat. Im Gegensatz dazu sind die Spider-Man-Filme mit Tobey Maguire ein stetiger Quell neuer Internetmagie. Gerade die häufige Variation und Neukontextualisierung von Memes kann die Späße und damit die Filme selbst im popkulturellen Gedächtnis frisch halten. Manchmal eröffnen sie auch völlig neue Interpretationsebenen und Sichtweisen. Sind damit Filme mit vielen Memes kulturell bedeutender und langlebiger als Filme ohne? Dieser These gehen wir im Podcast nach.

Für Feedback und Anregungen, kommentiert gern auf unserer Seite, schreibt uns eine Mail oder twittert und an @das_filmmagazin.

Shownotes

Guardian: A meme come true: Rihanna and Lupita Nyong’o to star in film based on tweet

Filmschool rejects: How Memes Help Form Today’s Culture Around Movies and TV

The encryption theory of humor: A knowledge-based mechanism of honest signaling

New York Times: Do the Memes Help the Movies?

Little White Lies: Has meme culture killed the parody film?

Just Write (Youtube): Willy Wonka and the Myth of the Lazy Poor

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